Praxis für Hypnose- und Psychotherapie | Claus-Peter Hoffmann

 Was bedeutet Suizidgefahr?

Viele Depressive fühlen sich nutzlos oder schämen sich für Ereignisse, die anderen Menschen gar nicht aufgefallen sind. Dabei entwickeln sie häufig ein Gefühl der eigenen Wert- und Nutzlosigkeit. Sie sehen in ihrem Leben keinen Sinn mehr und wünschen sich häufig, dass sie einfach nicht mehr existieren. In einer solchen Situation erscheint dem Betroffenen oft der eigene Tod als einziger Ausweg.

Diese Selbstmordgefahr, die der Mediziner Suizidgefahr nennt, ist eine häufige, früher oder später auftretende Begleiterscheinung einer Depression. Sie ist ein hohes Risiko für den Patienten. Gerade deswegen ist der Gang zum Arzt und Therapeuten so wichtig!


 Wie verläuft eine Depression?

Eine Besonderheit der Depression ist ihr Auftreten in Episoden, der Mediziner nennt dies auch "phasisches Auftreten".

Circa 30% der Betroffenen erleben lediglich eine einmalige depressive Phase. Von einer einmaligen depressiven Phase spricht man, wenn der Betroffene einmal an einer Depression erkrankt ist und diese ausheilt, ohne dass Beschwerden zurückbleiben. Diese Tatsache ist aus Sicht des Erkrankten und seiner Angehörigen von besonderer Bedeutung: Eine Depression ist nicht zwangsweise eine chronische, d.h. eine dauerhaft bestehende Erkrankung. Es besteht sogar eine gute Aussicht, dass es sich um ein einmaliges Erlebnis handelt. Eine depressive Phase kann von sehr unterschiedlicher Länge sein. Grober Mittelwert ist eine Länge von drei bis zwölf Monaten. Es kommen jedoch auch wesentlich kürzere Phasen von einigen Stunden, Tagen oder Wochen vor.

Sind die Symptome der Depression zwar chronisch, aber eher leichter Natur, so bezeichnet man sie als Dysthymie. Bei dieser Form der Depression leidet der Betroffene an einer dauerhaften Herabgestimmtheit, die jedoch nicht die Intensität der schweren Depression (major depression) erreicht. Der Erkrankte ist zwar langfristig beeinträchtigt, kann jedoch in vielen Fällen noch ein weitgehend normales Leben führen und am Arbeitsleben teilnehmen. Die Dysthymie wurde früher depressive Neurose genannt.

Ein weiteres Beispiel einer Depression, die wahrscheinlich durch einen besonderen Umstand ausgelöst wird, ist die sogenannte saisonale, d.h. jahreszeitabhängige Depression. Es ist bekannt, dass in den Herbst- und Wintermonaten gehäuft depressive Erkrankungen auftreten. Diese werden auf die geringe Lichtmenge in den dunklen Monaten zurückgeführt. Diese besondere Form der Depression versucht man durch eine Lichttherapie zu behandeln. Dabei wird der Patient einer intensiven Lichtbestrahlung ausgesetzt, die in ihrer Zusammensetzung dem natürlichen Tageslicht entspricht.