Was ist Hypnose?
Faszination Trance:
Bei der Hypnose, so spektakulär auch darüber berichtet wird, handelt es sich um ein allen Menschen zugängliches Phänomen: Durch die Konzentration der Wahrnehmung auf einen begrenzten Fokus wird die Aufmerksamkeit von der äußeren Umgebung abgezogen und auf die eigene Innenwelt gelenkt. Von außen betrachtet wirkt die Person sehr entspannt, fast schlafend, ihre innere Wahrnehmung ist aber lebhaft, intensiv und hat Zugang zu dem eigenen tieferen Wissen und nicht genutzten Möglichkeiten. Dieser nach innen gerichtete Zustand nennt man in der Hypnosetherapie "Trance".
Während der Trance kommt es zu einem veränderten Bewusstseinszustand, in dem die alltäglichen Denk- und Wahrnehmungsprozesse erweitert sind. Die Patienten haben so die Fähigkeit, ihre Probleme auf eine entspannte und angenehme Art und Weise zu bearbeiten und neue Sicht- und Verhaltensweisen zu entwickeln.
Der Trancezustand ist also kein willenloser, passiver Zustand, wie ihn die Showhypnose darstellt, sondern ist gekennzeichnet von aktiven, mühelos ablaufenden Erfahrungen. Der Patient fühlt sich tief entspannt und empfindet sich losgelöst von der Umgebung. Er nimmt seine Innenwelt, Empfindungen,Gedanken, und Gefühle intensiver und lebendiger wahr als im normalen Wachzustand.
Der Körper wird anders empfunden, meistens viel angenehmer als normalerweise. Zeit, Raum, Gedanken,Gefühle vermischen sich zu einem anderen Seinszustand, der als sehr erfüllend und befreiend erlebt wird.
" So etwas schönes habe ich bisher noch nie erlebt" sagen viele Patienten erstaunt nach einer Trance und freuen sich darauf, diese Erfahrung in den nächsten Trancen weiter zu entwickeln. Die Patienten erleben so einen tieferen, offenen, erfüllenderen Zugang zu ihren Lebensmöglichkeiten.
Die Patienten verlieren somit nicht ihre Kontrolle und liefern sich nicht aus, wie es bei der Bühnenhypnose dargestellt wird, sondern sie genießen ihre auf einer tieferen Ebene liegenden Kontroll- und Hingabemöglichkeiten. Dieser Zustand wird als sehr angenehm, entspannend und sehr eng mit dem eigenen Selbst verbunden erlebt.
Unter Hypnose verändern sich zahlreiche Körperfunktionen. So lässt beispielsweise der Muskeltonus nach, das Herz schlägt langsamer und der Atem geht ruhiger.
Neurophysiologische Untersuchungen deuten auf eine veränderte Arbeitsweise des Gehirns unter Hypnose hin. So sind unter anderem Hirnareale aktiv, die für Aufmerksamkeitssteuerung und mentale Entspannung in Stammhirn und Frontalhirn zuständig sind. EEG-Untersuchungen zeigen, dass unter Hypnose die Thetawellen oder Alphawellen zunehmen, die auch im Zustand von Meditation und Entspannung vorherrschen. Diese biologischen Korrelate belegen, dass Hypnose mehr ist als Hokuspokus, ein Placeboeffekt oder Einbildung.
Im Zustand der Hypnose werden Bewusstseinsinhalte zugänglich, die sonst blockiert oder verschüttet sind. Das eröffnet dem Therapeuten viele Möglichkeiten. Er kann mittels direkter oder indirekter Suggestion die Aufmerksamkeit des Patienten auf übersehene Ressourcen oder auf Blockaden und deren Bewältigungsmöglichkeiten lenken und diese intensiv wieder erleben lassen. Dadurch können Lösungen für schwierige Lebenskontexte gefunden und erlebt werden.
Hypnosesitzungen führen dazu, dass Menschen auf eine ungewohnt leichte und angenehme Art und Weise ihre Probleme lösen können.