Praxis für Hypnose- und Psychotherapie | Claus-Peter Hoffmann

Schlafstörungen

Millionen Menschen leiden unter Schlaflosigkeit und Einschlafstörungen. Ein amerikanisches Wissenschaftlerteam hat jetzt in einer vergleichenden Studie die Wirkung von Schlafmitteln, Kognitiver Verhaltenstherapie und einer Placebo-Therapie untersucht.

Wie die Forscher in den "Archives of Internal Medicine" darlegen, erwies sich dabei die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) als deutlich wirksamer und auch als nachhaltiger als die medikamentöse Therapie mit einem Schlafmittel. Nach Absetzen des Schlafmittels standen die Patienten mit ihrem Problem sogar kaum besser da, als wenn sie ein Placebo genommen hätten.

Für ihre Studie hatten die Forscher um Gregg Jacobs vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston 63 Versuchspersonen über einen Zeitraum von acht Wochen beobachtet. Einige bekamen eine Therapie, bestehend aus Verhaltens- und Entspannungstechniken. Andere erhielten nur ein Schlafmittel (Zolpidem), das sie im Laufe der Zeit immer geringer dosieren und schließlich absetzen sollten. Einer dritten Gruppe verordneten sie eine Kombination aus medikamentöser und Verhaltenstherapie. Die vierte Gruppe schließlich erhielt nur ein Placebo. Um die Wirksamkeiten der jeweiligen Therapien zu dokumentieren, führten die Patienten ein Schlaftagebuch.

Die Patienten, die die Kognitive Verhaltenstherapie durchlaufen oder die kombinierte Therapie erhalten hatten, erlebten ein Nachlassen ihrer Beschwerden um 44 Prozent. Bei denjenigen, die nur das Medikament erhalten hatten, verringerte sich das Problem um 29 Prozent. Bei der Placebo-Gruppe ergab sich ein Rückgang der Schlaflosigkeit um 10 Prozent.

Bei der Untersuchung der Nachhaltigkeit der Wirkung der einzelnen Therapien zeigte sich die Überlegenheit der Verhaltenstherapie noch deutlicher: Die Kombination von medikamentöser und Verhaltenstherapie brachte keine größeren Erfolge als die Verhaltenstherapie allein. Am Ende der acht Wochen war für die Gruppe mit der medikamentösen Therapie, die ihr Schlafmittel bereits abgesetzt hatte, der Therapieerfolg nicht größer als der der Placebo-Gruppe.

Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) gilt heute als eine wirksame Therapie bei Angst - und Panikstörungen. Sie kann in vielen Fällen innerhalb weniger Sitzungen (10 bis 15 Stunden) schon zu guten Erfolgen führen, wodurch sie relativ kostengünstig ist. Das Prinzip der KVT ist, dass Therapeut und Patient gemeinsam problematische Einstellungen des Patienten herausarbeiten. Durch bestimmte Techniken, etwa durch das Training positiver Selbstinstruktion, soll der Patient konstruktive Alternativen zu seinen Einstellungen gewinnen.

Deutlich gesteigert wird die kognitive Verhaltenstherapie, wenn sie man mit hypnotherapeutischen Techniken ergänzt.